„Bis hierher hat mich Gott gebracht“: In dem Film „Der Hauptmann von Köpenick“ singen die Strafgefangenen diesen Choral mit ernster Miene in einem Gefängnisgottesdienst. Was für eine tragische Komik! Denn das Zuchthaus ist ja alles andere als ein Sehnsuchtsort, an dem man dankbar gelandet ist.
Wegen dieser Filmszene muss ich oft innerlich schmunzeln, wenn dieses zuversichtliche Lied gewünscht wird ‒ bei einem Senioren-Geburtstag oder zu einer diamantenen Hochzeit. Bei den Jubilaren allerdings treten beim Singen manchmal Tränen in die Augen. Sie sind ergriffen und mögen an notvolle Situationen denken, die sie mit Gottes Hilfe durchgestanden haben.
Der Choral von Ämilie Juliane von Schwarzburg-Rudolstadt (EG 329) hat seinen biblischen Ursprung in der Aussage von Paulus, die den Monatsspruch für August bildet. Der Apostel sitzt bereits seit zwei Jahren in römischer Schutzhaft in der Festung Cäsarea. Endlich kann er sich vor König Agrippa II. erklären und sagt: „Es ist Gottes Wille, dass ich Jesus von Nazareth als den Messias für alle Menschen predige.“ Dabei habe ihn Gott immer wieder aus schweren Anfeindungen und Gefahren gerettet. Endlich darf Paulus das Gefängnis verlassen und nach Rom reisen.
„Bis hierher hat mich Gott gebracht“: eine bestandene Prüfung, ein verlässlicher Lebenspartner, eine überstandene Operation, eine vergebene Schuld, (Enkel-)Kinder. Wofür kann ich Gott heute dankbar sein in meinem bisherigen Leben?
Reinhard Ellsel
Liebe Mitglieder unserer Kirchengemeinde,
im Herbst dieses Jahres stehen am 30.11., dem 1. Advent, erneut Gemeindekirchenratswahlen an. Im Namen der Gemeinde sei an dieser Stelle allen Mitgliedern des Gemeindekirchenrats herzlich für ihren bisherigen Dienst gedankt! Die ehrenamtlich eingebrachte Berufserfahrung ist ein großer Schatz und ein Geschenk für das kirchliche Handeln. Herzlichen Dank dafür!
Der Gemeindekirchenrat leitet die Gemeinde. Die Stärke dieser Leitungsform liegt darin, dass verschiedene Gaben und Fähigkeiten eingebracht werden und so besser sachgemäße und dem Dienst der Kirche entsprechende Entscheidungen getroffen werden können. Seine Aufgaben bestehen unter anderem darin, dass er regelmäßig die Situation der Kirchengemeinde berät und deren Arbeit plant und für deren Durchführung sorgt. Dabei ist die gegenseitige Information in der Gemeinde ein wichtiger Aspekt.
Der Gemeindekirchenrat hat ebenso die Verantwortung für die schriftgemäße Verkündigung des Evangeliums, trägt Sorge für das regelmäßige Zusammenkommen der Gemeinde, regelt Zeit und Anzahl der Gottesdienste und behält die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im Blick.
Eine wichtige Aufgabe ist auch die Mitwirkung bei der Bereitstellung von Räumen, Geld und Inventar für die Gemeindearbeit und der Bewahrung des baulichen Erbes. Der Beschluss des Haushaltsplans und die Verwaltung des Gemeindevermögens gehören dazu, wie die Entscheidung über die Verwendung von Kollekten und Spenden.
Der Gemeindekirchenrat vertritt die Gemeinde nach außen in Rechtsangelegenheiten.
So ergibt sich hier eine sinnvolle und zukunftsorientierte Möglichkeit der Mitarbeit und Gestaltung des Gemeindelebens. Bitte überlegen Sie, ob Sie bereit sind, für die Gemeindekirchenratswahl zu kandidieren oder sich erneut zur Wahl zu stellen. Wir sind auch dankbar für Hinweise, wer als Kandidatin oder Kandidat in Frage käme und angesprochen werden könnte.
VORSCHLÄGE SIND BIS SPÄTESTENZ 15.09.2025 SCHRIFTLICH IM GEMEINDEBÜRO EINZUREICHEN !
Ihr Pfarrer. Dr. Joram Luttenberger
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